Ein Walderlebnis für diejenigen, die nicht mehr in den Wald können

Bäume mit raschelndem Laub, aus Holz geschnitzte Tiere und zwitschernde Vögel – wo sich sonst Frauen mit ihren Kindern zum Spielen treffen oder spannende Vorträge stattfinden, hatte sich der Nebenraum des Treffpunkts für Generationen „Tante Anna“ in Sulzbach in einen wahren Wald verwandelt.

Fast eine Woche gastierte der „Pfad der Sinne“ in dem beliebten Treffpunkt in der Vopeliusstraße und zog kleine und große, alte und junge Besucher in Scharen an. „Mit unserem Pfad der Sinne wollen wir Freude an der Natur vermitteln“, erklärt Alexander Deutsch, Vorsitzender des Vereins, der den Pfad der Sinne regelmäßig an den unterschiedlichsten Orten aufbaut. „Vor allem auch denjenigen Menschen, die nicht mehr die Möglichkeit haben, in den Wald zu kommen.“ So auch den Bewohnern der Senioreneinrichtung St. Anna, die sich im Haus befindet. Die Idee, den Pfad der Sinne ins Haus zu holen, hatte Pflegedienstleiter Andreas Herschler und freut sich, dass das Angebot bei den Senioren so gut ankommt.

Alexander Deutsch begutachtet mit den betagten Herrschaften geduldig die verschiedenen Exponate. Auch mit dem Rollator oder Rollstuhl sind die Stationen gut erlebbar. „Welche Waldtiere kennen Sie denn?“ fragt Deutsch in die Runde. Schnell waren Rehe, Hasen und Wildschweine aufgezählt. Und auch viele Erinnerungen an früher werden wach: an Spaziergänge und allerlei Essbares, was die heimischen Wälder boten.

Jeden Tag muss Alexander Deutsch die Exponate auffrischen und neue Zweige mit frischen Blättern besorgen. Aber der Aufwand lohnt sich. „Mit diesem Projekt wollen wir die Generationen verbinden und einen Erlebnisraum schaffen“, sagt Alexander Deutsch und ermuntert die Besucher: „Fassen Sie ruhig alles an.“
Auch die Kinder des nahe gelegenen Kindergartens St. Elisabeth nehmen das Angebot zum Waldspaziergang mitten in der Sulzbacher Innenstadt gerne an. Die Erzieherinnen kommen immer wieder mit kleinen Gruppen vorbei: Und die Kinder versuchen sich eifrig an den Klangschalen, dem sand-mandala oder an den Fühlkästen aus. „Da sind Eicheln drin“, erkennt ein kleiner Junge sofort.

Bewohnerin Isolde Sträser kommt schon zum wiederholten Male in den Pfad der Sinne und ist immer wieder begeistert: „Dieser Duft, einfach herrlich! Es ist toll, dass so etwas hier zustande kommt.“